1960 in der Nähe von Dresden komponierte Schostakowitsch in drei Tagen sein achtes Streichquartett. Er widmete sein Quartett den Opfern des Krieges und des Faschismus. Es ist Mahnmal, Testament und Requiem. Eine Zitatenfülle scheint Schostakowitsch eigenes Oeuvre in diesem außergewöhnlichen Werk zu rekapitulieren. Schostakowitschs Signum D-(E)S-C-H, ein Viertonmotiv, tragen alle Sätze mottohaft.
Kurz nach der Uraufführung des achten Streichquartetts 1960 beauftragte mich der Musikverlag Peters, es für Streichorchester zu bearbeiten. Da ich Schostakowitschs Ansichten über Bearbeitungen jeder Art kannte, bemühte ich mich zunächst um seine Zustimmung. Als ich die Partitur beendet hatte, zeigte ich sie ihm. Sie gefiel ihm sehr, und mit dem ihm eigenen Humor und voller Überschwang rief er: Also, das klingt ja besser als das Original. Wir werden dem Stück einen neuen Namen geben: Kammersymphonie op. 110a. (Rudolf Barschai)
Schtschedrin arrangierte Musik aus Bizets Oper für Streicher und Schlagwerk als einaktiges Ballett Carmen-Suite für seine Frau, die Ballerina Maya Plissezkaja.
Dmitri Schostakowitsch: Kammersymphonie für Streichorchester und Pauken op. 110a
Rodion Schtschedrin: Carmen-Suite
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Russische Moderne in Ingolstadt
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